Gantt-Diagramm für Teileanforderungen (Gozintographen)
Beschreibung
Mittels dieses Moduls kann ein Gozintograph in Form eines Gantt-Diagramms interaktiv bearbeitet werden. Hierbei können die Start- bzw. Endtermine und die Beschaffungs- oder Durchlaufzeiten graphisch verändert werden. Diese Änderungen finden auf einer Kopie des Auftragsnetzes statt, um Simulationen oder "Wenn-Dann" Situation durchführen zu können. Es ist hier ebenfalls eine Prüfung auf Materialverfügbarkeit und Machbarkeit möglich (Available to promise / Capable to promise ATP/CTP) (siehe Prüfungen)
Der Terminierungsmodus (Terminierung/Umterminierung, Vorwärts/Rückwärts) wird rechts oberhalb der Graphik angezeigt.
Durch Anzeige des kritischen Pfades ist es möglich, die den Endtermin bestimmenden Teile herauszufiltern und direkt zu bearbeiten. Nur die Verkürzung von Durchlaufzeiten entlang des kritischen Pfades hat eine direkte Auswirkung auf den Endtermin.
Der Gozintograph kann für nicht terminierte Teileanforderungen, für bereits terminierte Teileanforderungen mit nicht terminierten Nachzüglern oder zur Umterminierung einer terminierten Teileanforderung aufgerufen werden.
Terminierte Teileanforderungspositionen werden bei Aufruf der graphischen Vorwärts- oder Rückwärtsterminierung aus dem Modul der Teileanforderung heraus bzgl. dem frühestem Starttermin (Start nicht früher als) und dem spätestem Endtermin (Ende nicht später als) terminlich eingefroren dem Gantt-Diagramm zur Neuberechnung der Termine übergeben.
Nur im Falle eines Aufrufes über den Menüpunkt Umterminierung, werden - nur für nicht (auch nicht teilweise) bereitgestellte - Teileanforderungen die Termine freigegeben.
Die berechneten oder manuell veränderten Termine und Beschaffungs- oder Durchlaufzeiten können dann auf das eigentliche Auftragsnetz wieder rückübertragen werden (Projekt aktualisieren).
Vorwärtsterminierung
Bei einer Vorwärtsterminierung wird ausgehend von einem frühestem Startdatum in die "Zukunft" geplant. Standardmäßig wird als frühestes Startdatum das aktuelle Sitzungsdatum vorgegeben, eine Änderung ist über einen erneuten Aufruf der Vorwärtsterminierung möglich.
Bitte beachten Sie auch die Terminierung über Arbeitsfolgen.
Rückwärtsterminierung
Bei einer Rückwärtsterminierung wird ausgehend von einem fixen Enddatum in die "Vergangenheit" geplant. Es kann dabei durchaus vorkommen, dass ein errechneter Start vor dem Sitzungsdatum der Bearbeitung liegt, es wird dann eine Warnmeldung ausgegeben. Standardmäßig wird als spätester Endtermin der in der Teileanforderung bestimme Plantermin (Liefer-, Bereitstellungs- oder Produktionstermin) vorgegeben, eine Änderung ist über einen erneuten Aufruf der Rückwärtsterminierung möglich.
Bitte beachten Sie auch die Terminierung über Arbeitsfolgen.
Umterminierung
Bei einer Umterminierung einer Teileanforderung wird standardmäßig für alle nicht (auch nicht teilweise) bereitgestellten Teileanforderungen eine Vorwärtsterminierung - ausgehend vom aktuellem Sitzungsdatum - gestartet. Dieses bedeutet z.B. für Materialentnahmen, dass sie - sofern noch nicht entnommen - immer neu terminiert werden (können).
Sollte jedoch für ein Bestellteil eine Bestellung mit einem Wunsch- oder bereits einem bestätigtem Termin vorhanden sein, dann wird dieser Termin als - zunächst unveränderbares - frühestes und gleichzeitig spätestes Enddatum fix in die Planung übernommen. Das gleiche gilt für Fertigungsteile, deren Produktion bereits begonnen hat: die ursprünglichen Termine werden als Fixdaten (Start nicht früher als, Ende nicht später als) in die Planung übernommen.
Graphisch sind diese fixen Endpunkte durch jeweils ein grünes Dreieck nach rechts (Start nicht früher als) und nach links (Ende nicht später als) erkennbar.
Somit sind zunächst grundsätzlich Bestell- und Fertigungsteile nur dann umterminierbar, wenn die entsprechenden Geschäftsprozesse noch nicht "zu weit" vorangeschritten sind. Diese Einschränkungen können im Planungsprozess dadurch überwunden werden, dass die jeweiligen Felder "Start nicht früher als" und "Ende nicht später als" gelöscht werden: rechter Mausklick auf ein Balkenelement in der Graphik, dann "Daten bearbeiten" auswählen, anschließend die beiden Felder nacheinander auswählen und mit der Entfernen Taste "Entf" löschen.
Nur im Umterminierungsmodus können auch geänderte Endtermine in eine Teileanforderung neu übernommen werden, die betroffenen Abteilungen (Einkauf: Benachrichtigung der Lieferanten/Fertigung: Umterminierung an den Arbeitsplätzen) müssen separat darauf hingewiesen werden, dass eine veränderte Terminsituation eingetreten ist.
Nach einer Umterminierung in der Grafik wird geprüft, ob die Termine der Folgebelege (Bestellungen, aufgelöste Arbeitspläne) noch innerhalb des neuen Datums (von - bis) liegen. Sollte nun ein Nachfolgebeleg nicht mehr in diesen zeitlichen Rahmen fallen, so erscheint eine Liste mit all diesen Positionen mit dem Hinweis, dass die Nachfolgebelege umterminiert werden müssen. Für mehr Details siehe hier.
Das Startdatum kann nachträglich auch auf einen Start später als dem aktuellen Sitzungsdatum angepasst werden, bzw. kann auch auf dem Modus einer Rückwärtsterminierung umgeschaltet werden
Bitte beachten Sie auch die Terminierung über Arbeitsfolgen.
Kapazitätsplanung
Es gibt für Teileanforderungen ebenfalls die Möglichkeit, die Fertigungsauftragsblöcke in Arbeitsfolgen aufzuteilen. Hierzu ist der Toobarbutton Kapazitätsprüfung einzustellen, dass das nicht durchgestrichene Uhrensymbol angezeigt wird.
Für jede Arbeitsfolge erscheint nun ein Balken. Anhand der Farbe kann geprüft werden, ob die eingeplante Arbeitszeit noch in geplante Kapazität passt (grau = ok, rot = zu wenig Kapazität).
Durch das Verschieben dieser Balken können hier direkt die Arbeitsfolgen umterminiert, bzw. deren Durchlaufzeiten geändert werden. Die Arbeitsfolgen können entgegen den Teileanforderungspositionen auch eine Durchlaufzeit von 0 Tagen aufweisen.
Beim Aktualisieren des Projektes wird der Start der ersten Arbeitsfolge einer Teileanforderung und das Ende der letzten Arbeitsfolge der Teileanforderung als neue Termine auf die Teileanforderung geschrieben.
Wurde bereits ein Fertigungsauftrag erstellt und seine Arbeitsfolgen aufgelöst, so werden die soeben eingestellten neuen Termine direkt in die Arbeitsfolgen und das Enddatum auf die Fertigungsauftragsposition übernommen. So ist es also problemlos möglich, einzelne Arbeitsfolgen umzuterminieren.
Terminierung nach Fertigungsbereichsspezifischen Betriebskalendern
Nur bei dieser Terminierungsart ist es möglich, die Betriebskalender der einzelnen Fertigungsbereiche bzw. Arbeitsplätze zu berücksichtigen. In der graphischen Terminierung sind dann nur die gemeinsamen arbeitsfreien Tage dunkel markiert. Ist eine Kalenderwoche oder ein Tag nur für einige Arbeitsfolgen frei, so können diese Arbeitsfolgen in diesen Zeitraum nicht verschoben werden, während andere Arbeitsfolgen in diesen Zeitbereich fallen können.
Funktionalität
Graphik
Dient der Anzeige eines Gozintographen in Form eines Gantt-Diagramms.
Die Termine der einzelnen Teile können durch Drag&Drop verschoben, bzw. die Durchlaufzeit verändert werden.
Optionen
Im Optionsfenster können folgende Einstellungen vorgenommen werden:
Gruppierungsoption | Beschreibung |
---|---|
Keine Gruppierung | Keine Gruppierung wird vorgenommen |
Komplette Baugruppen | Baugruppen werden mit ihren Unterkomponenten angezeigt. Unterpositionen einer Unterkomponente werden in Extragruppen angezeigt. Somit sind auch Fertigungsteile einer Baugruppe an der Stelle angezeigt, an der sie auch benötigt werden, allerdings sind ihre Unterteile in Extragruppen zu finden.
Dieser Modus eignet sich besonders dazu, Stufenweise die Unterkomponenten von Baugruppen auszublenden (Klick auf das Kästchen mit dem - Zeichen auf der blauen Gruppe) |
Zusammenhängende Fertigungsteile (Arbeitsplanterminierung) | Fertigungsteile werden mit Unterpositionen aber ohne Unterkomponenten (tiefere Fertigungsteile) angezeigt (die Motorplatte ist nun als Teil selbst und mit ihren nichtgefertigten Unterteilen zusammen in einer Gruppe, dafür fehlt sie in der übergeordneten Gruppe, in die sie nachher eingebaut wird) Dieser Modus eignet sich sehr gut für die übersichtliche Arbeitsplanterminierung - unterhalb der Teileüberschrift sind dann auch dessen Arbeitsfolgen dargestellt |
Fertigungsstufen | Alle Teile in einer Fertigungsstufe werden zusammen in jeweils einer Gruppe angzeigt. Die Zuordnung zwischen Teilen aus der Stufe zwei zu Teilen aus der Stufe eins ist dann nur noch über ihre Verbindungslinien möglich |
Um eine bessere Übersicht zu erhalten ist es möglich, einzelne Dispositionsarten aus dem Diagramm zu entfernen. Dieser Modus empfiehlt sich allerdings nur dann, wenn eine Grobterminierung bereits einmal vorgenommen wurde. Ansonsten bleiben die ausgeblendeten Teile der herausgefilterten Dispositionsarten unterminiert.
Mögliche Filter sind:
Filteroption | Gefilterte Dispositionsarten |
---|---|
Bestellanforderung | Bestellanforderung, Eigenbeistellung aus Bestellanforderung |
JIT | JIT |
Lagerentnahmen | Lagerreservierung, Materialüberhang, Sondermaterialentnahme, Kanban, Eigenbeistellung aus Lagerreservierung, Handlager mit Hauptlagerführung |
Kundenbeistellungen | Kundenbeistellung |
Vorabbedarfe | Vorabbedarf aus Fertigung, Vorabbedarf aus Bestellanforderung, Vorabbedarf aus Lagerreservierung |
Bearbeitungsfenster
Menüpunkt | Beschreibung |
---|---|
Bearbeiten | - |
: Projekt planen | - |
: : Rückwärtsterminierung | Rückwärtsterminierung unter Vorgabe eines Starttermins, der nicht in der Vergangenheit liegen darf |
: : Vorwärtsterminierung | Vorwärtsterminierung unter Vorgabe eines Endtermins, der nicht in der Vergangenheit liegen darf |
: Kritischen Pfad ausgeben | Ausgabe des kritischen Pfades als rote Linie |
: Projekt aktualisieren | Die Termindaten der Teileanforderung werden in der Datenbank aktualisiert |
: Anzeige | - |
: : Zeitraum wählen | Eingabe des Start- und End-Zeitraums zur Anzeige des Projektes |
: : Zurücksetzen | Rücknahme besonderer farblicher Darstellungen (kritischer Pfad, andersfarbige Balken, usw.) |
: : Aktualisieren | Technische Aktualisierung der Graphik (Refresh) |
: Chart | - |
: : Chart verwenden | Umstellen der Graphik in den Runtime Modus |
: : Chart bearbeiten | Umstellen der Graphik in den Design Modus (nur bei entsprechender Lizenzierung möglich) |
: : Eigenschaften | Öffnen des Eigenschaftenfensters des Graphik-Controls (nur bei entsprechender Lizenzierung möglich) |
: : Version | Ausgabe der Versionsbox des Graphik-Controls |
: Schließen | Fenster schließen |
Projekt prüfen | - |
: Alles prüfen | Alle untenstehenden Menüpunkte werden hintereinander zur Prüfung der Teileanforderung aufgerufen |
: Starttermin prüfen | - |
: : Alle Starttermine prüfen | Es wird überprüft, ob ein Starttermin eines Vorganges in der Vergangenheit (vor dem aktuellen Sitzungsdatum) liegt |
: : Neu gesetzte Starttermine prüfen | Es werden nur die Starttermine von bisher noch nicht terminierten Teileanforderungen überprüft (Nachzügler). |
: Liefertermin prüfen | Es wird überprüft, ob der Endtermin den Liefer-/Bereitstellungs-/Produktionstermin (je nach gesetzter Option in der Teileanforderung) überschreitet |
: Materialverfügbarkeit prüfen (ATP) | Überprüfung der Materialverfügbarkeit zum entsprechenden Termin: fehlendes Material wird als rote Balken dargestellt. Sollte das Material nicht zum gewünschten Termin verfügbar sein, dann wird die Warnung in Form eines gelben Balkens dargestellt (ATP = Available to promise) |
: Materialüberhänge prüfen | Überprüfung ob Material neu angefordert wird (als Bedarfsanforderung oder Fertigungsauftrag), obwohl noch (Rest-)Bestände am Lager sind: Überhänge werden zur Überprüfung als gelbe Balken dargestellt |
: Geänderte Termine prüfen | Wurde eine bereits terminierte Teileanforderung mit nicht terminierten Nachzüglern erneut terminiert, werden mit diesem Aufruf die Teileanforderungen rot angezeigt, die bereits terminiert waren, deren Termine sich aber wegen der Neuterminierung der Nachzügler geändert haben. |
: Kapazitätsplanung (CTP) | Für alle sichtbaren Arbeitsfolgen wird geprüft, ob genügend Kapazität am Arbeitsplatz besteht. Sollte die Kapazität für die eingeplante Arbeitsfolge nicht ausreichen, wird der Balken der Arbeitsfolge rot dargestellt. Zur besseren Übersicht werden alle sonstigen Arbeitsfolgen standardmäßig gelb dargestellt, um sie von den Teileanforderungsbalken unterscheiden zu können. (CTP = Capable to promise) |
Projekt bearbeiten |
Symbol | Beschreibung |
---|---|
Vorwärtsterminierung unter Vorgabe eines Starttermins, der nicht in der Vergangenheit liegen darf | |
Rückwärtsterminierung unter Vorgabe eines Endtermins, der nicht in der Vergangenheit liegen darf | |
Ausgabe des kritischen Pfades | |
Kapazitätsplanungsmodus ein-/ ausschalten | |
Heranzoomen (Graphik vergrößern) | |
Wegzoomen (Graphik verkleinern) |
Verwandte Themen
Technische Dokumentation
Gantt Teileanforderungsmodul
Modulname
gantitdm.mod
Klassen
Security
Neben der Beschränkung der Zugriffsrechte über die Klasse und deren Datenfelder kann das Modul über einige der empfangenen Messages in seiner Nutzung beschränkt werden.
Message | Parameter | Funktion | Security |
---|---|---|---|
DISPLAY_ITEM_DEMAND_GANTT | -> itemDemand -> itemDemandSortedTransactions -> schedulingDirection -> winHeader |
Anzeige einer Teileanforderung als Gantt-Diagramm | |
CRITICAL_MOMENT_FOUND | integer | Ausgabe termin- und bestandskritische Teile |
Message | Parameter | Funktion | Empfangs-Modul |
---|---|---|---|
EDIT_ITEM_DEMAND | Teileanforderungs-Objekt | Eingabefenster für Teileanforderung aufrufen | Teileanforderungs-Editiermodul |
FIND_CRITICAL_MOMENT | check date, check quantity, sorting, dispo account, sender | Überprüfung Teiledisposition | Teileanforderungs-Editiermodul |
Bereits terminierte Teileanforderungspositionen sind im Container durch den Slot "fixTime" gekennzeichnet.