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Montagestücklisten

Montagestücklisten

 

Konstruktive Baugruppe

Ein Bauteil besteht aus mehreren zusammenzumontierenden Unterbaugruppen. In der aufgelösten Stückliste sieht man unter dem Hauptteil die zu verbauenden Unterbaugruppen.
Die Fertigung selbst möchte sich aber die Unterschritte für die Montage und Einplanung der Unterbaugruppen sparen und sie direkt erst bei der Montage des Hauptteils zusammenbauen. Für diese Fälle markiert man die Unterbaugruppen in der Stückliste als Konstruktive Baugruppe, das heißt, die Konstruktion sieht diese Teile zwar als Unterbaugruppen, in der Fertigung laufen die Unterteile der konstruktiven Baugruppen aber alle gemeinsam ohne die konstruktiven Baugruppen auf. Die Fertigung sieht diese Stückliste also so wie in Bild 3 zu sehen

Die in der aufgelösten Fertigungsstückliste befindlichen Unterteile einer konstruktiven Baugruppe werden im Fertigungsauftrag eine Ebene weiter nach oben geschoben, als wäre in der aufgelösten Stückliste die konstruktive Baugruppe gar nicht vorhanden und alle Unterteile der konstruktiven Baugruppe direkt an der Stelle, an der die konstruktive Baugruppe selbst steht.

Bild 1: normale Stücklistenansicht
abom001.jpg

Bild 2: konstruktive Ansicht
abom002.jpg

Bild 3: dispositive Ansicht (Fertigungsansicht)

abom003.jpg Die Teile Test4 und Test5 wandern also unter die oberste Ebene,
die konstruktive Baugruppe wird nicht weiter berücksichtigt.

In diesem Beispiel werden alle Teile auf der Fertigungsebene 1 benötigt.

 

 

Dispositive Baugruppe

Bei den dispositiven Baugruppen muss man 2 verschiedene Szenarien unterscheiden:

  1. Loses Teil:
    Ein Teil, welches zwar eigentlich fest zu einer Baugruppe gehört, jedoch an einer anderen Fertigungsstufe verbaut werden soll
  2. Rein dispositive Baugruppe:
    Untermenge an Teilen, die zu einer Baugruppe gehören, aber gesammelt disponiert werden sollen. Es wird ein neues Teil in die Fertigungsstückliste eingefügt, welche in der normalen Fertigungsstückliste nicht sichtbar ist.

Ist in einer Fertigungsrolle eine Stückliste verlinkt und in der dispositiven Produktstruktur ein Eintrag vorhanden, so wird das angegebene Teil auf dem Eintrag der dispositiven Produktstruktur beim Auflösen der Fertigungsstückliste unterhalb des Fertigungsteils "zwischengeschoben". Alle Teile, die in der Stücklistenpositions-Liste auf der rein dispositiven Baugruppe angegeben sind, werden also aus der übergeordneten Stückliste unter den neuen Eintrag verschoben.

Zum Anlegen einer rein dispositiven Baugruppe wird von der zwischenzuschiebenden Fertigungsrolle ausgegangen, dort ein rein dispositiver Eintrag angelegt und die Stückliste mit ihren Positionen der übergeordneten Stückliste ausgewählt. Dieser rein dispositive Eintrag ist dann sowohl in der Ausgangs-Fertigungsrolle als auch in der Fertigungsrolle des zwischengeschobenen Teils sichtbar.

 

Achtung!
Eine rein dispositive Baugruppe sieht man in der normalen Fertigungsstücklistenanzeige nicht:

abom004.jpg
abom005.jpg
abom006.jpg

In der dispositiven Fertigungsstruktur erscheint letztendlich die rein dispositive Baugruppe "Test3". Für dieses Teil wird auch eine Teileanforderungsposition angelegt. Die Teile cx0005 und cx0006 sind dann unterhalb von ihr angeordnet.
Eine durch den Stamm definierte dispositive Baugruppe ist ein Fertigungsteil, welches keine eigene Stückliste hat, und in einem anderen Fertigungsteil in der Liste „dispositive Produktstruktur“ Einträge aus anderen, übergeordneten Stücklisten enthält. (Siehe hier für technisches Pattern oder hier für weitere Beschreibung)

 

Anleitung zum Einrichten von Zwischenstufen in Variantenstücklisten

Hier ist eine Anleitung zum Einrichten von Zwischenstufen (rein dispositive Baugruppen) in Variantenstücklisten, die nur für bestimmte Ausprägungen des Variantenteils, somit also für bestimmte Unterteile gelten sollen.

Diese Anleitung geht Schritt für Schritt vor, es sieht also komplizierter aus, als es eigentlich ist.

Schritt 1: Zuerst müssen alle Unterteile, für die eine Zwischenstufe erstellt werden soll, herausgesucht werden:

abom007.jpg  

 

 

 


Die Unterteile
618591,
619541 und
618586
sollen eine Zwischenstufe erhalten. Die entsprechenden Ausprägungen dieser Unterteile werden notiert.

 

Schritt 2: Die Zwischenstufe ist als Variantenteil neu anzulegen.

abom008.jpg Sie enthält die gleiche Sachmerkmalsleiste, wie das Ausgangs-Variantenteil. Ebenfalls enthält das Variantenteil nun ebenfalls drei Unterteile, die in ihren Ausprägungen den von uns ausgewählten drei fertigen Unterteilen entsprechen. Wir haben nun also für jedes der von uns ausgewählten Unterteile eine Zwischenstufe unterhalb des neuen Variantenteils angelegt.
Jedes lackierte Unterteil hat also nun ein unlackiertes Pendant.

 

Schritt 3: Anlegen der neuen Fertigungsrolle
Für dieses neue Variantenteil legen wir eine Fertigungsrolle an, wählen keine Stückliste aus und speichern. Anschließend fügen wir über den Knopf „Anlegen“ in der Gruppe „Dispositive Produktstruktur“ eine rein dispositive Baugruppe ein. Die Frage bestätigen wir mit „Ja“.
Im neu geöffneten Fenster betätigen wir den Knopf „Stückliste“ und suchen in der erscheinenden Suchliste die Stückliste, die dem fertig lackierten Variantenteil gehört. Den gefundenen Eintrag klicken wir doppelt an, er wird dann in das kleine Fenster der rein dispositiven Baugruppe übernommen.
Wir geben noch die Referenzmenge von 1 Stück an und speichern die neue rein dispositive Baugruppe.
Nach dem Speichern können wir nun alle Stücklistenpositionen der Ursprünglichen Stückliste in die untere Positionsliste ziehen. Hierzu ist neben der Stückliste der Knopf zu betätigen. Ein Stücklistenbaum öffnet sich. Die oberste Ebene in diesem Baum ist aufzuklappen und all die nun zu sehenden Unterpositionen sind einzeln in die Liste zu ziehen.

Achtung:
Auch die bedingten Positionen müssen, so wie sie sind, in die Liste gezogen werden, NICHT NUR EINE BESTIMMTE AUSPRÄGUNG von ihnen!

abom009.jpg
Anschließend mit OK speichern.

Schritt 4: Eingeben der Bedingung in die dispositive Baugruppe.
Nun ist die Dispositive Baugruppe in der Stückliste des lackierten Variantenteils für alle Unterteile ausgeprägt. Wir wollen aber, dass diese Baugruppe nur für unsere drei Ausprägungen gilt, also müssen wir auf dem Fenster der rein dispositiven Baugruppe in die Lasche „Bedingung“ wechseln, hier den Haken bei Bedingung setzen und eine Formel in das Formelfeld eingeben. Diese Formel setzt sich folgendermaßen zusammen:
1 Teil: Holen der Nummern aus den entsprechenden Datenfeldern (unterschiedlich bei Stücklisten, Lagerauftragspositionen und Teilevorkalkulation).
2. Teil: Vergleich der ermittelten Nummer mit unseren Unterteilenummern. Hier müssen die Nummern der lackierten und der unlackierten Unterteile wie im Beispiel unten zu sehen angeben werden!
Formel:

local xID; if(has(object.uniqueID)) (xID:=(object.Item().uniqueID)) else (if(has(last.itemPointer))(xID:=(last.itemPointer.uniqueID)) else (xID:=(itemPointer.uniqueID))); xID="619568" | xID="619569" | xID=“619570“ | xID=“618591“ | xID=“619541“ | xID=“618586“

 

Schritt 5: Anlegen der Fertigungsrollen für die lackierten Unterteile
Damit die Unterteile, die eine Zwischenstufe bekommen haben, nicht den vollständigen Arbeitsplan der gesamten Baustufe auf der obersten Ebene (in der nur das unlackierte Teil steht) bekommen, müssen diese Unterteile noch eine eigene Fertigungsrolle erhalten, auf der wir nur den Arbeitsplan überschreiben müssen.
Wir öffnen also das lackierte Variantenteil, öffnen dann durch Doppelklick auf das entsprechende Unterteil die Bearbeitungsmaske des Unterteils, wählen den Menüeintrag „Bearbeiten->Teilerollen->Fertigungsdaten“ aus, ändern dann in der Fertigungsrollenmaske des Variantenteils die Nummer und speichern. Beim Speichern erscheint eine wichtige Abfrage, ob die Fertigungsdaten für das Unterteil gelten sollen. Beantworten Sie die Frage UNBEDINGT mit „Ja“.
Nun ist eine neue Fertigungsrolle für das Unterteil entstanden. Wir klicken mit der rechten Maustaste auf den eingetragenen Arbeitsplan und wählen den Eintrag „Erstellen“ aus. Es öffnet sich die Bearbeitungsmaske des neuen Arbeitsplanes, welcher sofort die Nummer des Unterteils erhält. Es kann sofort gespeichert werden.
Anschließend die neue Arbeitsplanposition „Endlackieren“ einfügen und speichern. Nun kann die Nummer des Arbeitsplans notiert und die Maske geschlossen werden. Die Fertigungsrolle ist nun mit dem neuen Arbeitsplan verbunden und kann ebenfalls geschlossen werden.
Zurück zur Teilestammmaske.
Das nächste Unterteil wird markiert und eine Fertigungsrolle eingefügt. Hier wird nun auch der Arbeitsplan, den wir soeben erstellt haben, über den Knopf „Arbeitsplan“ gesucht, ausgewählt und durch anschließendes Speichern verbunden. Gleiches gilt für das dritte Unterteil mit Zwischenstufe.

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